Die Kreisfreien Städte Leipzig und Dresden
Für die Städte Leipzig und Dresden lassen sich beispielsweise folgende, parallel zur positiven demografischen Entwicklung verlaufenden Befunde feststellen:
- Der sachsenweit festzustellende Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren findet hier nicht statt. Im Gegenteil: Leipzig hat in der Vergangenheit leichte, Dresden sogar deutliche Zuwächse zu verzeichnen und auch die Prognosen bis zum Jahr 2030 zeigen ein Bevölkerungswachstum in dieser Altersgruppe (Abbildung 3-19).
- Die am sächsischen Arbeitsmarkt insgesamt gestiegene Anzahl der Beschäftigten ist in beiden Städten besonders stark angestiegen (Abbildung 4-1).
- Die Tageslöhne sind hier im Regionalvergleich am höchsten (Abbildung 4-10 und Abbildung 4-11) und bestimmen die Attraktivität der beiden Städte.
- Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen als ein zentrales Produktivitätsmaß entwickelt sich in Dresden und Leipzig positiv (Abbildung 3-22).
- Leipzig und Dresden erweisen sich durch die Anzahl der hier lebenden Familien sowie der hier geborenen beziehungsweise lebenden Kinder als »Boom-Regionen für Familien« (Abbildung 4-35, Abbildung 4-44, Abbildung 4-50, Tabelle 4-1 und Tabelle 4-2).
- Wichtige gesundheitliche Kernindikatoren wie zum Beispiel die altersstandardisierte Mortalitätsrate (Abbildung 6-5) oder die Entwicklung bei Adipositas und Diabetes (Abbildung 6-48 und Abbildung 6-53) sind in Dresden und Leipzig tendenziell unterdurchschnittlich ausgeprägt.
- Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit(Abbildung 6-76), sowie die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen (Abbildung 9-6) stiegen in Relation zur Gesamtbevölkerung unterdurchschnittlich stark an. Die Anzahl der Pflegebedürftigen war 2015 im innersächsichen Vergleich unterdurchschnittlich (Abbildung 7-1).
- Die Ausgaben für medizinische Leistungen zur Teilhabe sind unterdurchschnittlich (Abbildung 6-72).
Gleichwohl lassen sich auch in Leipzig und Dresden im regionalen Vergleich ausgeprägte Problemlagen feststellen:
- Die sowohl in Sachsen insgesamt zurückgehenden und im Bundesvergleich niedrigen Armutsrisiken verbleiben in den (ehemaligen) Direktionsbezirken Dresden und Leipzig auf einem vergleichsweise höheren Niveau (Abbildung 4-25).267
- Ähnliches gilt für Transferzahlungen. Beispielsweise ist die SGB-II-Bezugsquote in Leipzig mit 15,2 Prozent nach wie vor überdurchschnittlich hoch und auch in Dresden mit 10,5 Prozent nur knapp unter dem Durchschnittswert von 10,9 Prozent für Sachsen insgesamt (Abbildung 4-29). Auch verbleibt die Anzahl der Wohngeldhaushalte trotz positiver Tendenz ebenfalls auf einem überdurch-schnittlich hohen Niveau (Abbildung 5-13).
- Der in Sachsen insgesamt zunehmende Grundsicherungsbezug im Alter stieg in Dresden und Leipzig zwischen 2005 und 2015 besonders stark an und wird weiter zunehmen (Abbildung 5-15, Abbildung 5-16, Abbildung 5-19).
- Die erfassten Rauschgiftdelikte insgesamt und speziell die Delikte im Zusammenhang mit dem Konsum von Crystal Meth sind absolut betrachtet in Dresden und Leipzig sehr hoch und werden nur in Chemnitz übertroffen (Kapitel Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen).
Fußnoten
267 Armutsgefährdungsquoten liegen nicht auf Ebene der Landkreise und Kreisfreien Städte vor.