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Familien mit minderjährigen Kindern

Haushalte in Sachsen

2015 lebten in Sachsen rund 4 Millionen Menschen verteilt auf 2,2 Millionen Haushalte. Mehr als jeder Fünfte lebte 2015 allein (23%, 2005: 20%). Knapp ein Drittel der Bevölkerung lebte in Haushalten mit minderjährigen Kindern.

Abbildung 4-45: Lebensformen in Sachsen56 in Prozent, 2005 und 2015

Die Zahl der von Ehescheidungen betroffenen minderjährigen Kindern sank von 6.233 im Jahr 2005 auf 4.800 im Jahr 2010 und stieg bis 2015 auf 5.367 Personen an. Der Anteil der Ehescheidungen mit minderjährigen Kindern sank von 53 Prozent im Jahr 2005 auf 44 Prozent im Jahr 2008 und stieg auf 50 Prozent bis 2015.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

Die meisten Haushalte sind nach wie vor Haushalte ohne minderjährige Kinder: In 82 Prozent der Haushalte lebten 2015 keine minderjährigen Kinder. Der Anteil der Alleinlebenden sowie der der Haushalte von Paaren ohne Kinder war 2015 höher als 2005 (Abbildung 4-45). Der Anteil der Personen in Haushalten von Paaren mit volljährigen Kindern hat sich halbiert.

In rund jedem zehnten Haushalt lebte ein minderjähriges Kind, in 6 Prozent lebten zwei und in 1,5 Prozent drei oder mehr minderjährige Kinder. Der Anteil der Haushalte mit einem minderjährigen Kind an allen Haushalten lag 2015 zwischen 8,5 Prozent im Landkreis Görlitz und 12 Prozent im Landkreis Leipzig, der Anteil der Haushalte mit zwei und mehr minderjährigen Kindern zwischen 6 Prozent in der Stadt Leipzig und gut 9 Prozent im Erzgebirgskreis.

Abbildung 4-46: Entwicklung der Haushalte in Sachsen nach Zahl der minderjährigen Kinder, in Prozent, 2006 bis 2015 jeweils gegenüber 2005 (die absoluten Werte für 2005, auf die sich die prozentualen Veränderungen beziehen, finden sich in Klammern in der Legende)

2005 gab es 1.779.300 Haushalte in Sachsen ohne minderjährige Kinder, diese Zahl blieb bis 2015 weitgehend gleich. Die Zahl der Haushalte mit einem minderjährigen Kind sank von 263.200 im Jahr 2005 um circa 20 Prozent bis 2015. Die Zahl der Haushalte mit 2 minderjährigen Kindern stieg von 119.500 um circa 10 Prozent, die Zahl der Haushalte mit drei und mehr minderjährigen Kindern stieg von 24.400 um über 30 Prozent.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
Berechnung der prozentualen Veränderung und Darstellung Prognos AG

Die Zahl der Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern in Sachsen steigt, während die Zahl der Haushalte ohne Kinder stagniert (Abbildung 4-46). Am größten war der prozentuale Zuwachs bei den Haushalten mit drei oder mehr minderjährigen Kindern. Ihr Anteil an allen Haushalten ist mit 1,5 Prozent jedoch nach wie vor gering. Die Zahl der Haushalte mit nur einem minderjährigen Kind schrumpfte hingegen um 18 Prozent.

Abbildung 4-47: Entwicklung der Haushalte in Sachsen insgesamt und den Kreisfreien Städten und Landkreisen nach Zahl der minderjährigen Kinder, in Prozent, 2015 gegenüber 2005

Der Inhalt der Grafik wird im Folgenden beschrieben.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

Die Zahl der Haushalte ohne minderjährige Kinder ist 2015 gegenüber 2005 in den Kreisfreien Städten gestiegen, in den Landkreisen hingegen gesunken (Abbildung 4-47). Die Zahl der Haushalte mit einem minderjährigen Kind war überall rückläufig, am stärksten in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. In der Kreisfreien Stadt Dresden gab es im Jahr 2015 52 Prozent mehr Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern als 2005, in der Kreisfreien Stadt Leipzig 42 Prozent mehr. Leicht rückläufig war die Zahl der Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern in den Landkreisen Görlitz und Meißen.

Abbildung 4-48: Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Sachsen nach Anzahl der Kinder unter 18 Jahren im Haushalt, in Prozent, 2005 bis 2015

Die Zahl der von Ehescheidungen betroffenen minderjährigen Kindern sank von 6.233 im Jahr 2005 auf 4.800 im Jahr 2010 und stieg bis 2015 auf 5.367 Personen an. Der Anteil der Ehescheidungen mit minderjährigen Kindern sank von 53 Prozent im Jahr 2005 auf 44 Prozent im Jahr 2008 und stieg auf 50 Prozent bis 2015.

Absolute Zahlen der Familien mit minderjährigen Kinder finden sich in Abbildung 4-49.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus
eigene Darstellung Prognos AG

Folglich ist der Anteil der Mehrkindfamilien an den Haushalten mit minderjährigen Kindern (Familienhaushalte) seit 2005 kontinuierlich gewachsen (Abbildung 4-48). So stieg der Anteil der Familien mit zwei minderjährigen Kindern von 29 auf 35 Prozent, der der Familien mit drei und mehr Kindern von 6 auf 9 Prozent. In Westdeutschland fällt der Anteil der Mehrkindfamilien jedoch höher aus als in Ostdeutschland. Dort lebten 2015 in 37 Prozent der Familien zwei minderjährige Kinder, bei 11 Prozent drei oder mehr Kinder.57 58

Lebensformen mit minderjährigen Kindern

Nachdem der Anteil der Familien mit Kindern unter 18 Jahren an allen Lebensformen zunächst von 2005 bis 2010 gesunken war, stieg er bis 2015 auf rund 18 Prozent an (Abbildung 4-49). Damit lebte wieder fast ein Drittel der Bevölkerung in Familien.

Abbildung 4 49: Entwicklung der Zahl der Haushalte mit minderjährigen Kindern in Sachsen nach Lebensform59 absolut (linke Achse, in Tausend) sowie Anteil der Familienhaushalte an allen Lebensformen (rechte Achse, in Prozent), 2005 bis 2015

Die Zahl der Ehepaare sank von 246.000 im Jahr 2005 auf 187.000 im Jahr 2009 und stieg danach auf 197.000 im Jahr 2015. Die Zahl nichtehelicher Lebensgemeinschaften sank von 75.000 im Jahr 2005 auf 71.000 im Jahr 2010 und stieg bis zum Jahr 2015 auf 92.000. Die Zahl der Alleinerziehenden sank von 86.000 im Jahr 2005 auf 81.000 im Jahr 2010 und lag im Jahr 2015 bei 93.000. Der Anteil von Familien mit minderjährigen Kindern sank von 19 Prozent im Jahr 2005 auf 15 Prozent im Jahr 2010 und stieg bis 2015 auf 18 Prozent an.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

2015 gab es 382.100 Familien mit minderjährigen Kindern in Sachsen. Fast ein Drittel dieser Familien lebte 2015 in den Kreisfreien Städten Dresden, Leipzig oder Chemnitz. Trotzdem ist der Anteil der Familien an allen Lebensformen in den Kreisfreien Städten etwas geringer als in den Landkreisen, da sich in den Städten häufiger Lebensformen ohne Kinder finden wie zum Beispiel Studierende. So lag der Anteil an Familien in den Kreisfreien Städten Chemnitz und Leipzig bei gut 15 Prozent, in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Leipzig und dem Erzgebirgskreis bei knapp 20 Prozent.

Der Anteil der Familien, in denen die Eltern miteinander verheiratet sind, ist gesunken. 2005 waren noch in 60 Prozent der Familienhaushalte die Eltern verheiratet, 2015 waren es nur noch etwa die Hälfte (51%). Der Anteil der Alleinerziehenden ist hingegen von 21 auf 24 Prozent gestiegen, der der nichtehelichen Lebensgemeinschaften von 18 auf 24 Prozent. Damit lebten 2015 55 Prozent der Kinder in Sachsen bei Ehepaaren, 23 Prozent bei Paaren in nichtehelichen Lebensgemeinschaften und 22 Prozent bei Alleinerziehenden.

Tabelle 4‑2: Entwicklung der Zahl der Familien mit minderjährigen Kindern in den Kreisfreien Städten und Kreisen absolut, in Tausend, 2005 bis 2015
  2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Entwicklung
Sachsen 406,5 386,5 368,7 353,5 342,5 342,6 357,0 365,4 375,1 378,8 382,1 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Chemnitz, Stadt 20,5 18,9 19,2 17,2 18,6 17,7 16,5 17,6 19,3 19,7 21,2 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Erzgebirgskreis 35,6 34,8 31,2 32,9 29,8 31,4 33,0 32,5 32,0 32,5 34,4 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Mittelsachsen 33,0 32,3 30,5 28,2 26,1 26,7 28,4 28,8 30,4 28,9 29,2 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Vogtlandkreis 24,5 23,0 22,5 22,1 20,0 18,7 19,7 19,1 21,4 22,3 22,8 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Zwickau 35,1 31,4 30,1 29,2 27,7 27,1 29,1 29,3 30,6 30,4 29,7 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Dresden, Stadt 47,5 48,6 46,9 43,8 44,2 46,6 48,8 51,3 53,1 53,1 52,9 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Bautzen 32,5 28,9 29,0 28,7 27,6 25,9 26,7 26,5 26,7 28,3 27,4 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Görlitz 29,9 25,5 24,6 22,4 21,5 21,3 22,6 22,0 22,3 22,2 22,5 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Meißen 26,7 24,6 22,6 23,2 22,5 22,4 21,3 22,9 21,8 22,8 22,1 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 26,1 24,3 23,9 22,9 21,4 21,9 22,0 23,6 23,5 22,6 24,8 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Leipzig, Stadt 46,3 45,7 43,9 43,6 43,8 43,7 47,5 48,4 49,2 50,9 49,5 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Leipzig 28,0 27,4 24,8 22,4 21,7 19,8 22,5 23,9 24,1 24,8 25,9 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.
Nordsachsen 20,2 20,1 19,6 16,9 16,2 18,9 18,4 19,1 20,2 20,1 19,5 Die Abbildung zeigt die genannten Zahlen als Balkendiagramm.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

Abbildung 4-50: Veränderung der Zahl der Familien mit minderjährigen Kindern in Sachsen insgesamt und in den Landkreisen und Kreisfreien Städten in Prozent, 2015 gegenüber 2005

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen regionalen Unterschiede.

Eine Übersichtskarte mit den Namen der Landkreise und Kreisfreien Städte ist in Teil I zu finden.

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG. Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2018.

Der Rückgang der Zahl der Familien bis etwa 2009/2010 ist in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten zu beobachten gewesen (Tabelle 4-2) – eine Folge der demografischen Veränderungen wie sie im vorangegangenen Kapitel beschrieben wurden. Nur die Kreisfreien Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz hatten 2015 mehr Familien als 2005. In Dresden waren es 11 Prozent mehr, in Leipzig 7 Prozent und in Chemnitz 3 Prozent (Abbildung 4-50). Aber viele Landkreise konnten ab Mitte der 2000er Jahre auch wieder eine steigende Zahl an Familien verbuchen. Eher stagnierende Zahlen finden sich dagegen in den Landkreisen Meißen, Görlitz und Bautzen. Im Landkreis Görlitz gab es 2015 25 Prozent weniger Familienhaushalte als noch 2005, in den Landkreisen Meißen 17 Prozent und in Bautzen 16 Prozent (Abbildung 4-50).

 

Fußnoten

56 Zu den Paaren zählen im Mikrozensus alle Personen, die in einer Partnerschaft leben und einen gemeinsamen Haushalt führen. Dazu gehören Ehepaare und nichteheliche Lebensgemeinschaften.
Alleinerziehende sind Mütter und Väter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner/in mit ihren minder- oder volljährigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben. Elternteile mit Lebenspartner/in im Haushalt zählen zu den nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern.
Alleinstehende sind ledige, verheiratet getrennt lebende, geschiedene und verwitwete Personen, die im Ein- oder Mehrpersonenhaushalt ohne Lebenspartner/in und ohne ledige Kinder leben. Alleinstehende in Einpersonenhaushalten werden als Alleinlebende bezeichnet.
Zu den Kindern zählen alle unverheirateten leiblichen, Stief-, Pflege- und Adoptivkinder, die mit den Eltern oder einem Elternteil zusammenleben.

57 Statistisches Bundesamt (2016): Haushalte und Familien 2015, Ergebnisse des Mikrozensus.

58 Aufgrund geringer Fallzahlen liegen im Mikrozensus keine Daten zur Anzahl der Familien mit drei oder mehr minderjährigen Kindern auf Ebene der Kreisfreien Städte und Kreise vor.

59 Unter einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft wird im Mikrozensus eine Lebenspartnerschaft verstanden, bei der unverheiratete Lebenspartner (sowohl unterschiedlichen als auch gleichen Geschlechts) in einem Haushalt zusammen leben und gemeinsam wirtschaften. Unerheblich ist, ob die Partnerschaft als eingetragene Lebenspartnerschaft registriert wurde.

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