Familien mit minderjährigen Kindern
Haushalte in Sachsen
2015 lebten in Sachsen rund 4 Millionen Menschen verteilt auf 2,2 Millionen Haushalte. Mehr als jeder Fünfte lebte 2015 allein (23%, 2005: 20%). Knapp ein Drittel der Bevölkerung lebte in Haushalten mit minderjährigen Kindern.
Die meisten Haushalte sind nach wie vor Haushalte ohne minderjährige Kinder: In 82 Prozent der Haushalte lebten 2015 keine minderjährigen Kinder. Der Anteil der Alleinlebenden sowie der der Haushalte von Paaren ohne Kinder war 2015 höher als 2005 (Abbildung 4-45). Der Anteil der Personen in Haushalten von Paaren mit volljährigen Kindern hat sich halbiert.
In rund jedem zehnten Haushalt lebte ein minderjähriges Kind, in 6 Prozent lebten zwei und in 1,5 Prozent drei oder mehr minderjährige Kinder. Der Anteil der Haushalte mit einem minderjährigen Kind an allen Haushalten lag 2015 zwischen 8,5 Prozent im Landkreis Görlitz und 12 Prozent im Landkreis Leipzig, der Anteil der Haushalte mit zwei und mehr minderjährigen Kindern zwischen 6 Prozent in der Stadt Leipzig und gut 9 Prozent im Erzgebirgskreis.
Die Zahl der Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern in Sachsen steigt, während die Zahl der Haushalte ohne Kinder stagniert (Abbildung 4-46). Am größten war der prozentuale Zuwachs bei den Haushalten mit drei oder mehr minderjährigen Kindern. Ihr Anteil an allen Haushalten ist mit 1,5 Prozent jedoch nach wie vor gering. Die Zahl der Haushalte mit nur einem minderjährigen Kind schrumpfte hingegen um 18 Prozent.
Die Zahl der Haushalte ohne minderjährige Kinder ist 2015 gegenüber 2005 in den Kreisfreien Städten gestiegen, in den Landkreisen hingegen gesunken (Abbildung 4-47). Die Zahl der Haushalte mit einem minderjährigen Kind war überall rückläufig, am stärksten in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. In der Kreisfreien Stadt Dresden gab es im Jahr 2015 52 Prozent mehr Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern als 2005, in der Kreisfreien Stadt Leipzig 42 Prozent mehr. Leicht rückläufig war die Zahl der Haushalte mit zwei oder mehr minderjährigen Kindern in den Landkreisen Görlitz und Meißen.
Folglich ist der Anteil der Mehrkindfamilien an den Haushalten mit minderjährigen Kindern (Familienhaushalte) seit 2005 kontinuierlich gewachsen (Abbildung 4-48). So stieg der Anteil der Familien mit zwei minderjährigen Kindern von 29 auf 35 Prozent, der der Familien mit drei und mehr Kindern von 6 auf 9 Prozent. In Westdeutschland fällt der Anteil der Mehrkindfamilien jedoch höher aus als in Ostdeutschland. Dort lebten 2015 in 37 Prozent der Familien zwei minderjährige Kinder, bei 11 Prozent drei oder mehr Kinder.57 58
Lebensformen mit minderjährigen Kindern
Nachdem der Anteil der Familien mit Kindern unter 18 Jahren an allen Lebensformen zunächst von 2005 bis 2010 gesunken war, stieg er bis 2015 auf rund 18 Prozent an (Abbildung 4-49). Damit lebte wieder fast ein Drittel der Bevölkerung in Familien.
2015 gab es 382.100 Familien mit minderjährigen Kindern in Sachsen. Fast ein Drittel dieser Familien lebte 2015 in den Kreisfreien Städten Dresden, Leipzig oder Chemnitz. Trotzdem ist der Anteil der Familien an allen Lebensformen in den Kreisfreien Städten etwas geringer als in den Landkreisen, da sich in den Städten häufiger Lebensformen ohne Kinder finden wie zum Beispiel Studierende. So lag der Anteil an Familien in den Kreisfreien Städten Chemnitz und Leipzig bei gut 15 Prozent, in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Leipzig und dem Erzgebirgskreis bei knapp 20 Prozent.
Der Anteil der Familien, in denen die Eltern miteinander verheiratet sind, ist gesunken. 2005 waren noch in 60 Prozent der Familienhaushalte die Eltern verheiratet, 2015 waren es nur noch etwa die Hälfte (51%). Der Anteil der Alleinerziehenden ist hingegen von 21 auf 24 Prozent gestiegen, der der nichtehelichen Lebensgemeinschaften von 18 auf 24 Prozent. Damit lebten 2015 55 Prozent der Kinder in Sachsen bei Ehepaaren, 23 Prozent bei Paaren in nichtehelichen Lebensgemeinschaften und 22 Prozent bei Alleinerziehenden.
2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | Entwicklung | |
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Sachsen | 406,5 | 386,5 | 368,7 | 353,5 | 342,5 | 342,6 | 357,0 | 365,4 | 375,1 | 378,8 | 382,1 | |
Chemnitz, Stadt | 20,5 | 18,9 | 19,2 | 17,2 | 18,6 | 17,7 | 16,5 | 17,6 | 19,3 | 19,7 | 21,2 | |
Erzgebirgskreis | 35,6 | 34,8 | 31,2 | 32,9 | 29,8 | 31,4 | 33,0 | 32,5 | 32,0 | 32,5 | 34,4 | |
Mittelsachsen | 33,0 | 32,3 | 30,5 | 28,2 | 26,1 | 26,7 | 28,4 | 28,8 | 30,4 | 28,9 | 29,2 | |
Vogtlandkreis | 24,5 | 23,0 | 22,5 | 22,1 | 20,0 | 18,7 | 19,7 | 19,1 | 21,4 | 22,3 | 22,8 | |
Zwickau | 35,1 | 31,4 | 30,1 | 29,2 | 27,7 | 27,1 | 29,1 | 29,3 | 30,6 | 30,4 | 29,7 | |
Dresden, Stadt | 47,5 | 48,6 | 46,9 | 43,8 | 44,2 | 46,6 | 48,8 | 51,3 | 53,1 | 53,1 | 52,9 | |
Bautzen | 32,5 | 28,9 | 29,0 | 28,7 | 27,6 | 25,9 | 26,7 | 26,5 | 26,7 | 28,3 | 27,4 | |
Görlitz | 29,9 | 25,5 | 24,6 | 22,4 | 21,5 | 21,3 | 22,6 | 22,0 | 22,3 | 22,2 | 22,5 | |
Meißen | 26,7 | 24,6 | 22,6 | 23,2 | 22,5 | 22,4 | 21,3 | 22,9 | 21,8 | 22,8 | 22,1 | |
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | 26,1 | 24,3 | 23,9 | 22,9 | 21,4 | 21,9 | 22,0 | 23,6 | 23,5 | 22,6 | 24,8 | |
Leipzig, Stadt | 46,3 | 45,7 | 43,9 | 43,6 | 43,8 | 43,7 | 47,5 | 48,4 | 49,2 | 50,9 | 49,5 | |
Leipzig | 28,0 | 27,4 | 24,8 | 22,4 | 21,7 | 19,8 | 22,5 | 23,9 | 24,1 | 24,8 | 25,9 | |
Nordsachsen | 20,2 | 20,1 | 19,6 | 16,9 | 16,2 | 18,9 | 18,4 | 19,1 | 20,2 | 20,1 | 19,5 |
Der Rückgang der Zahl der Familien bis etwa 2009/2010 ist in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten zu beobachten gewesen (Tabelle 4-2) – eine Folge der demografischen Veränderungen wie sie im vorangegangenen Kapitel beschrieben wurden. Nur die Kreisfreien Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz hatten 2015 mehr Familien als 2005. In Dresden waren es 11 Prozent mehr, in Leipzig 7 Prozent und in Chemnitz 3 Prozent (Abbildung 4-50). Aber viele Landkreise konnten ab Mitte der 2000er Jahre auch wieder eine steigende Zahl an Familien verbuchen. Eher stagnierende Zahlen finden sich dagegen in den Landkreisen Meißen, Görlitz und Bautzen. Im Landkreis Görlitz gab es 2015 25 Prozent weniger Familienhaushalte als noch 2005, in den Landkreisen Meißen 17 Prozent und in Bautzen 16 Prozent (Abbildung 4-50).
Fußnoten
56 Zu den Paaren zählen im Mikrozensus alle Personen, die in einer Partnerschaft leben und einen gemeinsamen Haushalt führen. Dazu gehören Ehepaare und nichteheliche Lebensgemeinschaften.
Alleinerziehende sind Mütter und Väter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner/in mit ihren minder- oder volljährigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben. Elternteile mit Lebenspartner/in im Haushalt zählen zu den nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern.
Alleinstehende sind ledige, verheiratet getrennt lebende, geschiedene und verwitwete Personen, die im Ein- oder Mehrpersonenhaushalt ohne Lebenspartner/in und ohne ledige Kinder leben. Alleinstehende in Einpersonenhaushalten werden als Alleinlebende bezeichnet.
Zu den Kindern zählen alle unverheirateten leiblichen, Stief-, Pflege- und Adoptivkinder, die mit den Eltern oder einem Elternteil zusammenleben.
57 Statistisches Bundesamt (2016): Haushalte und Familien 2015, Ergebnisse des Mikrozensus.
58 Aufgrund geringer Fallzahlen liegen im Mikrozensus keine Daten zur Anzahl der Familien mit drei oder mehr minderjährigen Kindern auf Ebene der Kreisfreien Städte und Kreise vor.
59 Unter einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft wird im Mikrozensus eine Lebenspartnerschaft verstanden, bei der unverheiratete Lebenspartner (sowohl unterschiedlichen als auch gleichen Geschlechts) in einem Haushalt zusammen leben und gemeinsam wirtschaften. Unerheblich ist, ob die Partnerschaft als eingetragene Lebenspartnerschaft registriert wurde.