Regionale Verteilung
Menschen mit Schwerbehinderungen sind nicht in allen Kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsens gleich häufig vertreten. Mit jeweils rund 47.000 Personen lebten im Jahr 2015 zwar die meisten in den Städten Leipzig und Dresden (Tabelle 9-1). Jedoch war ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung hier mit 8,5 beziehungsweise 8,6 Prozent vergleichsweise gering. Vergleichsweise groß war ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung hingegen im Landkreis Görlitz (11,4%), im Erzgebirgskreis, im Vogtlandkreis und im Landkreis Bautzen (jeweils 10,4%).
Kreisfreie Städte/Landkreise | Schwerbehinderte Menschen | |
---|---|---|
Anzahl | Schwerbehindertenquote | |
Sachsen | 391.137 | 9,6% |
Chemnitz, Stadt | 25.312 | 10,2% |
Erzgebirgskreis | 36.094 | 10,4% |
Mittelsachsen | 29.660 | 9,5% |
Vogtlandkreis | 24.227 | 10,4% |
Zwickau | 30.054 | 9,3% |
Dresden, Stadt | 46.579 | 8,6% |
Bautzen | 31.804 | 10,4% |
Görlitz | 29.577 | 11,4% |
Meißen | 23.770 | 9,7% |
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | 21.759 | 8,8% |
Leipzig, Stadt | 47.644 | 8,5% |
Leipzig | 25.117 | 9,7% |
Nordsachsen | 19.540 | 9,9% |
Sehr unterschiedlich verlief die regionale Entwicklung seit 2005 (bis 2015): Während im Landkreis Zwickau die Zahl der Menschen mit Schwerbehinderungen beispielsweise um 18 Prozent stieg, lag der Zuwachs im Landkreis Leipzig sogar bei 38 Prozent (Abbildung 9-6).
Ein wichtiger Grund für die regionalen Unterschiede ist die unterschiedliche Bevölkerungsstruktur: Die Städte Leipzig und Dresden haben den niedrigsten Altenquotienten in Sachsen. Hier wohnen also im Verhältnis zur jüngeren Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter relativ wenige Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber. Da diese Bevölkerungsgruppe häufiger schwerbehindert ist als jüngere Personen, ist auch die Schwerbehindertenquote in diesen Städten niedrig. Vergleichsweise viele ältere Menschen wohnen demgegenüber im Vogtlandkreis und im Landkreis Görlitz, in denen ein Anwachsen der Schwerbehindertenquote zu verzeichnen ist (siehe Kapitel Demografie).
Die Bevölkerungsstruktur im Freistaat Sachsen unterscheidet sich zwischen den Regionen zum Teil erheblich (siehe Kapitel Demografie). Das beeinflusst den Anteil der Menschen mit Schwerbehinderungen an der Bevölkerung in den Landkreisen und Kreisfreien Städten. Da Schwerbehinderungen mit dem Alter erheblich zunehmen, haben Regionen mit einer durchschnittlich älteren Bevölkerung tendenziell eine höhere Schwerbehindertenquote. In Regionen mit einer relativ jungen Bevölkerung leben demgegenüber relativ weniger Menschen mit Schwerbehinderungen.
Die Abbildung 9-7 verdeutlicht dies. Sie zeigt den positiven Zusammenhang zwischen dem Altenquotienten252 und der Schwerbehindertenquote. Städte wie Dresden und Leipzig hatten im Jahr 2013 den niedrigsten Altenquotienten und auch die niedrigste Schwerbehindertenquote. Demgegenüber stehen Landkreise wie der Vogtlandkreis und der Landkreis Görlitz, die über einen hohen Altenquotienten und eine hohe Schwerbehindertenquote verfügen.
252 Für eine Definition des hier verwendeten Altenquotienten siehe Kapitel Demografie.