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Vorausberechnungen: Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen bis zum Jahr 2030

Im Vergleich zum Jahr 2011 wird sich die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen in Sachsen bis 2030 voraussichtlich weiter erhöhen, Vorausberechnungen zufolge um 7 Prozent auf 379.908 Personen (Abbildung 9-8). Diese Erhöhung geht insbesondere auf die steigende Anzahl von Männern mit Schwerbehinderungen zurück: Ihre Zahl nimmt um knapp 12 Prozent auf 196.347 Personen zu. Vergleichsweise gering sind die Zuwächse unter den Frauen (+2%). Während es heute wie oben berichtet etwas mehr Frauen als Männer mit Schwerbehinderungen gibt, wird sich das Verhältnis im Jahr 2030 umgekehrt haben.

Demografisch bedingt wird insbesondere die Gruppe der hochaltrigen Menschen mit Schwerbehinderungen größer. Im Jahr 2030 wird es in Sachsen fast 1,5-mal so viele Personen mit Schwerbehinderungen im Alter von über 80 Jahren geben als im Jahr 2011. Deutlich größer wird darüber hinaus auch die Gruppe der unter 20-Jährigen mit Schwerbehinderungen. Sie wächst bis 2030 um 17 Prozent. Diese Entwicklung geht auf eine erwartete Erhöhung der Geburtenziffer sowie einen insgesamt steigenden Jugendquotienten zurück (siehe Kapitel Demografie).

Abbildung 9-8: Veränderung der Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen zwischen 2011 und 2030 in Sachsen, nach Alter und Geschlecht, in Prozent (Balken, linke Skala) und absolut (Punkte, rechte Skala)

Bis 2030 wird voraussichtlich die Anzahl an Männern mit Schwerbehinderung bei den über 80-Jährigen um 80 Prozent steigen. Das entspricht einem absoluten Anstieg von 20.000 Personen. In der Gruppe der 20 bis 60-Jährigen wird die Anzahl der Schwerbehinderten insgesamt wohl um circa 20 Prozent sinken. In der Gruppe der unter 20-Jährigen steigt die Anzahl bis 2030 wohl um fast 20 Prozent an.

Quelle: Forschungszentrum Generationenverträge,
eigene Darstellung Prognos AG

Die regionale Entwicklung der absoluten Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen bis zum Jahr 2030 zeigt folgendes Bild (Abbildung 9-9): Besonders hohe Zunahmen sind in den Städten Leipzig (+20%) und Dresden (+17%), aber auch in den Landkreisen Leipzig (+11%), Nordsachsen (+10%) und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (+10%) zu erwarten. Demgegenüber wird davon ausgegangen, dass in drei Landkreisen die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen bis zum Jahr 2030 sogar abnehmen wird: Dies gilt für die Landkreise Zwickau (-1%), Görlitz (-2%) sowie den Erzgebirgskreis (-2%).

Die regional unterschiedlichen Entwicklungen sind wiederum demografie- und wanderungsbedingt. Die Städte Dresden und Leipzig werden voraussichtlich einen weiteren Bevölkerungszuwachs verzeichnen können. Dementsprechend wird sich auch die Zahl der Menschen mit Schwerbehinderungen dort am deutlichsten erhöhen. Auf der anderen Seite des Spektrums gehen Vorausberechnungen derzeit von Bevölkerungsrückgängen im Landkreis Görlitz und im Erzgebirgskreis aus. In der Folge wird hier auch die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen (trotz einer älter werdenden Bevölkerung) insgesamt sinken.

Abbildung 9-9: Prozentuale Veränderung der Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderungen zwischen 2011 und 2030 in Sachsen insgesamt sowie in den Landkreisen und Kreisfreien Städten

Die regional unterschiedliche Entwicklung der absoluten Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung in Sachsen wird wie im Text beschrieben in einer Karte dargestellt.

Eine Übersichtskarte mit den Namen der Landkreise und Kreisfreien Städte ist in Teil I zu finden.
Quelle: Forschungszentrum Generationenverträge,
eigene Darstellung Prognos AG. Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2018

Die demografischen Entwicklungen in den Regionen führen auch zu einem Zuwachs der Schwerbehindertenquote in den Landkreisen und Kreisfreien Städten (Abbildung 9-10). Vergleichsweise geringe Zuwächse werden bis zum Jahr 2030 in den Städten Leipzig (+0,24 Prozentpunkte), Dresden (+0,42 Prozentpunkte) und Chemnitz (+0,53 Prozentpunkte) erwartet. Die höchsten Steigerungen der Schwerbehindertenquote verzeichnen die Landkreise Görlitz und Nordsachsen (jeweils +1,47 Prozentpunkte). Insgesamt steigt die Schwerbehindertenquote in Sachsen zwischen 2011 und 2030 voraussichtlich um 0,9 Prozentpunkte.

Abbildung 9-10: Menschen mit Schwerbehinderungen, Anzahl (Balken, linke Skala) sowie Anteil an der Bevölkerung in den Landkreisen und Kreisfreien Städten in Sachsen, in Prozent (Punkte, rechte Skala), 2011 und 2030

Die Schwerbehindertenquote wird voraussichtlich in fast allen Landkreisen bis 2030 ansteigen. Nur in den Kreisfreien Städten Dresden und Leipzig werden sich die Quoten wohl nur marginal verändern. Die Anzahl der Schwerbehinderten steigt in beiden Städten allerdings trotzdem um voraussichtlich mehr als 7.000 Menschen. In den Landkreisen und in der Kreisfreien Stadt Chemnitz steigt die Zahl Schwerbehinderter entweder nur sehr gering oder sie fällt sogar. Obwohl die Anzahl der Schwerbehinderten in Görlitz bis 2030 fallen soll, steigt die Quote um mehr als 10 Prozent an.

Quelle: Forschungszentrum Generationenverträge,
eigene Darstellung Prognos AG

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