Fallentwicklung der Hauptdiagnosen nach Geschlecht und Altersgruppen

Zusammenfassung

In den letzten Jahren ergab sich in allen betrachteten Versorgungsbereichen (ambulante Suchthilfe, stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, externe Suchtberatung in Justizvollzugsanstalten) ein ähnliches Bild hinsichtlich der Entwicklung der Fallzahlen der Hauptdiagnosen, die in gewissem Ausmaß Rückschlüsse auf Problemlagen und Hilfebedarfe zulassen.
Es zeigte sich versorgungssegmentübergreifend eine Zunahme der Fälle mit der behandlungsleitenden Diagnose Stimulanzien, die auch Probleme wegen Methamphetamin in kristalliner Form (Crystal Meth) beinhaltet. Diese Zunahme war besonders deutlich bei Frauen zu beobachten.
Trotz dieser Zunahme blieb ambulant wie stationär die häufigste Diagnose eine alkoholbezogene Störung (Missbrauch oder Abhängigkeit).
Im Vergleich zu Deutschland²²⁷ spielen in der ambulanten Suchthilfe in Sachsen hilfesuchende Personen mit opioid- oder cannabinoidbezogenen Problemen eine geringere Rolle.
Für die verschiedenen Altersgruppen zeigte sich ein deutlicher Gradient zwischen den Substanzklassen: Das Alter der Betroffenen bei Hauptdiagnose Alkohol war deutlich höher als bei illegalen Substanzen – mit Ausnahme von Opioiden, für welche sich Hinweise auf eine alternde Population im Hilfesystem verdichteten.
Hinsichtlich spezifischer Hilfeangebote haben die Fälle an Substitutionsbehandlungen leicht abgenommen.
Die Plätze für ambulant betreutes Wohnen sind kontinuierlich ausgebaut worden und die Zahl der Präventionsfachkräfte hat etwas zugenommen.

²²⁷ Bei allen Vergleichen zwischen Sachsen und Deutschland schließt »Deutschland« alle Bundesländer, also auch Sachsen, mit ein.

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