Zusammenfassung
In allen Regionen hat sich die Verteilung der Fallzahlen der Hauptdiagnosen in der Suchthilfe in den letzten Jahren deutlich verändert.
Der Anteil an Fällen alkoholbezogener Hauptdiagnosen ist in allen Regionen zurückgegangen. In einigen Landkreisen lag der Anteil im Jahr 2015 aber immer noch bei bis zu 70 Prozent (Vogtlandkreis, Landkreise Görlitz, Bautzen, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Zwickau).
Der Anteil an Fällen der Hauptdiagnose Stimulanzien hat über die Jahre in allen sächsischen Regionen stark zugenommen mit besonders hohen Fallzahlen in der Stadt Chemnitz, im Erzgebirgskreis und Vogtlandkreis sowie in den Landkreisen Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Nordsachsen, Zwickau und Leipzig.
Die Anteile an Fällen der Hauptdiagnose Opioide spielte im Jahr 2015 nur noch in der Stadt Leipzig eine Rolle; die Fallzahlen cannabinoidbezogener Störungen waren in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten niedrig und sind im Zeitverlauf stabil geblieben.
Generell lag in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten mit einem niedrigeren Anteil an alkoholbezogenen Diagnosen ein hoher Anteil an Stimulanzien- und Cannabinoiddiagnosen vor, die in der Mehrzahl jüngere Personen betrafen. In den Regionen mit einem höheren Durchschnittsalter der Bevölkerung waren überproportional viele Alkoholdiagnosen dokumentiert, die mit einer eher älteren Klientel assoziiert sind.
Die Zahlen der erfassten Rauschgiftdelikte insgesamt und aufgrund von Crystal Meth waren absolut betrachtet in den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz am höchsten. Bezogen auf die Bevölkerungsgröße unterschieden sich die Anzahlen an Delikten in Zusammenhang mit Crystal Meth mit Ausnahmen wie der Stadt Chemnitz und den umgebenden Landkreisen auf Ebene der Landkreise und Kreisfreien Städte nur geringfügig.
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die regionalen Besonderheiten, die sich in den vorangegangenen Abschnitten gezeigt haben. Zunächst erfolgt eine kurze Darstellung des Fallaufkommens der Klientel der ambulanten Suchthilfe sowie für alkohol- und stimulanzienbezogene Störungen. Anschließend folgt, gegliedert nach den Landkreisen und Kreisfreien Städten Sachsens, jeweils eine Übersicht über die Fallentwicklung und diejenigen Merkmale der Klientel und Suchtbehandlung sowie die ausgewählten Folgen und Problemlagen, in denen sich die einzelnen Regionen auffällig unterschieden.