Ausgewählte Folgen und Problemlagen in zeitlicher Perspektive

Zusammenfassung

Alkoholbedingte Krankheiten haben eine große Relevanz. Die Anzahl der im Krankenhaus mit alkoholbedingten Erkrankungen behandelten Personen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Naturgemäß sind auch die damit verbundenen Kosten gestiegen. Die alkoholbedingte Sterblichkeit war deutlich höher als die drogenbedingte Sterblichkeit, wobei Sachsen im Bundesländervergleich in beiden Fällen vergleichsweise wenig betroffen war.
Die Anzahl an stationären Behandlungsfällen mit der Diagnose Schädigung des Fötus und des Neugeborenen durch Einnahme von abhängigkeitserzeugenden Arzneimitteln oder Drogen durch die Mutter ist von 2006 bis 2015 um fast das Fünffache gestiegen (von 29 Fällen im Jahr 2006 auf 162 Fälle im Jahr 2015). Es ist mit einer erheblichen Unterschätzung der Diagnosen in der Krankenhausdiagnosestatistik zu rechnen.
Der Anteil der Rauschmitteldelikte an allen Straftaten ist von 2009 bis 2014 gestiegen. Rauschgiftdelikte waren aber in Relation zur Bevölkerung relativ gering. Risikogruppen für diese Straftaten sind Männer sowie Jugendliche und Heranwachsende (14- bis unter 21-Jährige).
Im Jahr 2015 wurden etwa 4.100 cannabisbezogene und etwa 6.200 Delikte in Bezug auf Crystal Meth erfasst.
In Bezug auf Sicherstellungen von Crystal Meth weist Sachsen im Bundesvergleich die höchsten Sicherstellungsmengen (2015: 15,6 kg) sowie die höchste Anzahl an Sicherstellungen (2015: 1.326) auf.
Auch wenn Crystal-Meth-Delikte nicht ausschließlich auf die mittelgroßen und großen Städte beschränkt waren, zeigte sich doch, dass die Anzahl der Delikte je 100.000 Einwohner mit der Einwohnerzahl stieg.

Neben der grundlegenden Charakterisierung der von Suchtproblemen betroffenen und hilfesuchenden Klientel sollen an dieser Stelle ausgewählte Folgen und Problemlagen im Zusammenhang mit Substanzkonsum dargestellt werden. Aufgrund der großen gesundheitlichen Bedeutung innerhalb der Gesamtbevölkerung wird zunächst auf alkoholbedingte Mortalität und Morbidität eingegangen. Im Anschluss werden Problematiken in Zusammenhang mit psychotropen Substanzen bei werdenden Müttern dargestellt. Abschließend erfolgt ein Blick in die Kriminalstatistik. Es werden (erfasste) Straftaten in Zusammenhang mit psychotropen Substanzen insgesamt und mit ausgewählten Substanzen dargestellt.

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