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Stationäres Versorgungssegment

Akutversorgung

Über alle Altersgruppen und alle suchtspezifischen Diagnosen hinweg wurden in den Jahren 2005 bis 2015 jährlich etwa 20.000 Fälle stationär versorgt, mit der höchsten Fallzahl von etwa 22.300 Fällen im Jahr 2012 (Abbildung 8-12). Den größten Teil machten hierbei mit jeweils etwa 8.400 Fällen die Altersgruppen 25 bis 44 Jahre und 45 bis 64 Jahre aus. In der zeitlichen Entwicklung gab es zwischen den Altersgruppen keine wesentlichen Unterschiede. Anders sah dies bei den einzelnen Suchtdiagnosen aus: Während bei Alkohol die Fallzahlen in den jüngeren Altersgruppen (und insgesamt) abnahmen, war in den älteren Altersgruppen ein Anstieg zu verzeichnen. Dies ist auch in der Altersgruppe 65 und älter, wenn auch auf niedrigem Niveau, zu beobachten. Die Anzahl der Fälle stieg von 1.063 im Jahr 2005 auf 1.249 Fälle im Jahr 2015. Der Rückgang in den Fällen alkoholbezogener stationärer Behandlungen führte dazu, dass im Jahr 2015 die Einzeldiagnose F10 (Psychische und Verhaltensstörungen aufgrund von Alkohol) nicht mehr unter den drei häufigsten Krankenhausdiagnosen in Sachsen zu finden war. Dies war von 2005 bis 2014 durchgängig der Fall gewesen. Allerdings gab es hier Geschlechterunterschiede: Bei Männern war diese Diagnose im Jahr 2015 die zweithäufigste, von 2005 bis 2014 die häufigste.

Weniger häufig waren Fälle aufgrund von illegalen Substanzen. Hier zeigt sich jedoch insbesondere bei Stimulanzien ein umgekehrtes Bild bei der Entwicklung der Fallzahlen (Abbildung 8-13): Der Anstieg der Fallzahlen auf 4.900 Fälle im Jahr 2015 war vor allem auf die jüngere Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen zurückzuführen (knapp 3.100 Fälle im Jahr 2015). Fälle mit stimulanzienbezogener Störung lagen bei etwa 1.700, wobei die 25- bis 44-Jährigen fast 1.200 Fälle ausmachten. Hier ist seit 2008 (38 Fälle) ein starker Anstieg des Fallaufkommens festzustellen.

Abbildung 8-12a: Fallzahlen stationärer Patienten mit suchtspezifischer Diagnose (F10-F19) und alkoholbezogener Diagnose (F10), Patientenwohnort Sachsen, nach Altersgruppen, 2005 bis 2015

Die Anzahl der Fälle von stationärer Suchtbehandlung ist von 2008 auf 2012 in der Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen gestiegen, bis 2015 aber wieder auf etwas über 6.000 abgesunken. Die Fallzahlen für alkoholbezogene Diagnosen sind für die 45-65-Jährigen leicht angestiegen, für alle anderen Gruppen aber beständig gesunken.

Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Abbildung 8-12b: Fallzahlen stationärer Patienten mit suchtspezifischer Diagnose (F10-F19) und alkoholbezogener Diagnose (F10), Patientenwohnort Sachsen, nach Altersgruppen, 2005 bis 2015

Die Anzahl der Fälle von stationärer Suchtbehandlung ist von 2008 auf 2012 in der Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen gestiegen, bis 2015 aber wieder auf etwas über 6.000 abgesunken. Die Fallzahlen für alkoholbezogene Diagnosen sind für die 45-65-Jährigen leicht angestiegen, für alle anderen Gruppen aber beständig gesunken.

Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Abbildung 8-13a: Fallzahlen stationärer Patienten mit Diagnose in Bezug auf eine illegale Substanz (F11-F16 und F18-F19) und Stimulanzien (F15), Patientenwohnort Sachsen, nach Altersgruppen, 2005 bis 2015

Für illegale Drogen sind die Fallzahlen nur bei den 25-45-Jährigen beständig bis auf über 3.000 angestiegen. Auch die Fälle, der von Stimulanzien ausgelösten stationäre Aufenthalte, sind seit 2008 für diese Altersgruppe kontinuierlich angestiegen. Bei den über 45-Jährigen geht die Zahl gegen null. Für Stimulanzien sind die Fallzahlen für alle Altersgruppen mit Ausnahme der 65-Jährigen und Älteren stark angestiegen.

Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Abbildung 8-13b: Fallzahlen stationärer Patienten mit Diagnose in Bezug auf eine illegale Substanz (F11-F16 und F18-F19) und Stimulanzien (F15), Patientenwohnort Sachsen, nach Altersgruppen, 2005 bis 2015

Für illegale Drogen sind die Fallzahlen nur bei den 25-45-Jährigen beständig bis auf über 3.000 angestiegen. Auch die Fälle, der von Stimulanzien ausgelösten stationäre Aufenthalte, sind seit 2008 für diese Altersgruppe kontinuierlich angestiegen. Bei den über 45-Jährigen geht die Zahl gegen null. Für Stimulanzien sind die Fallzahlen für alle Altersgruppen mit Ausnahme der 65-Jährigen und Älteren stark angestiegen.

Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Betrachtet man die Anteile der Fälle in stationärer Behandlung, die wegen suchtbezogener Diagnosen behandelt wurden, sieht man für beide Geschlechter zwischen den Jahren 2005 und 2015 nur einen minimalen Anstieg (Abbildung 8-14). Zu beachten ist, dass die Fälle je 100.000 Einwohner und altersstandardisiert ausgegeben sind, um den Effekt für die Geschlechter ohne Einflüsse durch Veränderungen in den Bevölkerungszahlen und der Altersverteilung darstellen zu können. Bei Männern machten Suchtdiagnosen einen deutlich höheren Anteil an allen Diagnosen aus als bei Frauen. Dies ist vor dem Hintergrund der insgesamt höheren Prävalenzen von suchtbezogenen Störungen bei Männern gut nachvollziehbar. Wie in der ambulanten Suchthilfe war auch im stationären Bereich ein überproportional hoher Anstieg der Fälle mit stimulanzienbezogenen Diagnosen bei Frauen auszumachen (Abbildung 8-15).

Abbildung 8-14: Anteil der Fälle mit suchtbezogener Diagnose (F10-F19) an allen Fällen in stationärer Behandlung, Patientenwohnort Sachsen, gesamt und nach Geschlecht, in Prozent, 2005 bis 2015

In den Jahren 2005 bis 2015 sind über 3,5 Prozent der stationären Behandlungen von Männern auf eine suchtbezogene Diagnose zurückzuführen. Bei Frauen sind dies nur etwas über 1 Prozent aller Fälle.

Die Fälle sind für alle Diagnosen sowie für suchtspezifische Diagnosen je 100.000 Einwohner und altersstandardisiert in die Berechnung eingegangen; die absoluten Fallzahlen sind in Abbildung 8‑12 aufgeführt. Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Abbildung 8-15: Anteil der Fälle mit Diagnose Stimulanzien (F15) an allen Fällen mit suchtbezogener Diagnose (F10-F19) in stationärer Behandlung, Patientenwohnort Sachsen, gesamt und nach Geschlecht, in Prozent, 2005 bis 2015

Die Diagnose Stimulanzien macht etwas über 11 Prozent der stationären Behandlungsfälle bei Frauen aus, im Vergleich zu nur etwas über 7 Prozent bei Männern. Der Anteil der Diagnose ist dabei bei beiden Geschlechtern in den letzten Jahren relativ stark angestiegen.

Die Fälle sind für alle Diagnosen sowie für suchtspezifische Diagnosen je 100.000 Einwohner und altersstandardisiert in die Berechnung eingegangen; die absoluten Fallzahlen sind in Abbildung 8‑13 aufgeführt. Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Statistisches Bundesamt), www.destatis.de (Abruf am 08.12.2017),
eigene Darstellung IFT

Die Fallzahlen stationärer Krankenhausbehandlungen aufgrund suchtbezogener Diagnosen (F10-F19) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert) betrugen für Sachsen im Jahr 2015 mehr als 500 Fälle (2008: 490; 2012: 580; 2015: 552; Abbildung 8-16). Es zeigt sich, mit Ausnahme der Stadt Chemnitz, in allen Landkreisen und Kreisfreien Städten eine Zunahme der Fälle zwischen den Jahren 2008 und 2015. Weiterhin ist aus dem regionalen Vergleich ersichtlich, dass im Jahr 2015 in den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die geringsten Fallzahlen zu verzeichnen waren. Die höchsten Fallzahlen waren im Vogtlandkreis und in den Landkreisen Zwickau, Bautzen, Görlitz sowie der Stadt Leipzig zu beobachten.

Abbildung 8-16: Fallzahlen stationärer Krankenhausbehandlung mit suchtbezogener Diagnose (F10-F19) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Behandlungsort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

In fast allen Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen sind die Fallzahlen mit suchtbezogener Diagnose gestiegen. Im Vogtlandkreis ist die Zahl auf bis über 600 Fälle je 100.000 Einwohner angestiegen, das liegt über dem Landesdurchschnitt mit über 500 Fällen. In Chemnitz ist die Fallzahl von 2008 bis 2012 von etwas über 550 Fällen auf 700 Fälle angestiegen, bis 2015 aber wieder bis unter 550 Fälle abgesunken. Am kleinsten ist die Fallzahl in der Sächsischen Schweiz, mit etwas über 400.

n=Absolutzahl; Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern),
eigene Darstellung IFT

Die Fallzahlen aufgrund von alkoholbedingten Störungen machten – wie auch in der ambulanten Suchthilfe – den größten Anteil aus und lagen in den vergangenen Jahren in Sachsen bei etwa 400 Fällen je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert; 2008: 411; 2012: 438; 2015: 401; Abbildung 8-17). Zwischen den Jahren 2008 und 2015 war eine leichte Abnahme der Fälle alkoholbedingter Störungen zu beobachten. Hierbei zeigte sich im regionalen Vergleich ein sehr ähnliches Muster wie bei den suchtbezogenen Diagnosen insgesamt: Die Fallzahlen je 100.000 Einwohner waren im Vogtlandkreis und in den Landkreisen Zwickau, Bautzen, Görlitz sowie der Stadt Leipzig am höchsten und in den Landkreisen Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am niedrigsten.

Abbildung 8-17: Fallzahlen stationärer Krankenhausbehandlung mit Diagnose Alkohol (F10) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Behandlungsort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen Entwicklungen.

n=Absolutzahl; Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern),
eigene Darstellung IFT

In Bezug auf stationäre Behandlungen aufgrund stimulanzienbezogener Störungen sind die Fallzahlen wie in der ambulanten Versorgung in allen sächsischen Landkreisen und Kreisfreien Städten um ein Vielfaches gestiegen, sodass die Fallzahl je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert) sachsenweit im Jahr 2015 bei 54 lag (Abbildung 8-18). Im regionalen Vergleich waren in den Landkreisen Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Leipzig und Nordsachsen sowie in den Städten Dresden und Leipzig niedrigere Fallzahlen als in Gesamtsachsen zu verzeichnen.

Die Unterschiede in den Fallzahlen scheinen nicht beziehungsweise nicht ausschließlich auf das Bettenangebot in den jeweiligen Landkreisen und Kreisfreien Städten zurückzuführen zu sein. So sind in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau, Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Leipzig mit bis zu 600 Betten je 100.000 Einwohner die wenigsten Krankenhausbetten verfügbar (Durchschnitt in Sachsen 634; basierend auf einer Schätzung anhand des Krankenhausregisters Sachsen230 , Stand Mai 2018, Einwohnerzahlen Stand 2015). Niedrige Fallzahlen waren analog dazu in den Landkreisen Mittelsachsen, Leipzig und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu beobachten, hohe Fallzahlen allerdings in den Landkreisen Zwickau und Bautzen.

Abbildung 8-18: Fallzahlen stationärer Krankenhausbehandlung mit Diagnose Stimulanzien (F15) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Behandlungsort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen Entwicklungen.

n=Absolutzahl; Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Krankenhausstatistik – Diagnosedaten der Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern),
eigene Darstellung IFT

Stationäre Rehabilitation

Analog zu den ambulanten und stationären Fällen allgemein machten auch im Hinblick auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, also einer Entwöhnungsbehandlung, alkoholbezogene Störungen den Großteil der Fälle in Sachsen aus (2015 etwa 61%; Abbildung 8-19). Hier ist seit dem Jahr 2005 (etwa 82%) ein relativ starker Rückgang zu beobachten. In Deutschland gingen die Zahlen nur leicht von etwa 72 auf 67 Prozent zurück. Die zweithäufigsten Diagnosen in Sachsen lagen im Jahr 2015 mit rund 17 Prozent im Bereich F19, also den Diagnosen wegen anderer Substanzen (als den unter F10 bis F18 aufgeführten) oder Mehrfachabhängigkeiten (Polytoxikomanie) vor. Hier war seit dem Jahr 2005 (13%) ein steigender Trend zu beobachten, während die Fallzahlen in Deutschland leicht abnahmen (2005: 18%; 2015:11%).

Ebenfalls entspricht der generellen Entwicklung in Sachsen im Suchthilfebereich, dass der Anteil der Männer, die Rehabilitationsleistungen abschlossen, in den Jahren 2005 bis 2015 von etwa 84 Prozent (1.942 Fälle) auf etwa 74 Prozent (1.637 Fälle) abnahm.

Abbildung 8-19: Anteil der Diagnosen Alkohol (F10), Opioide (F11), Cannabinoide (F12), Stimulanzien (F15), Andere psychotrope Substanzen oder multipler Substanzgebrauch (F19) an allen Diagnosen bei abgeschlossenen stationären Rehabilitationen, Patientenwohnort Sachsen und Deutschland, in Prozent, 2005, 2008, 2012 und 2015

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen Entwicklungen.

n=Absolutzahl; And./Multipl.= Andere psychotrope Substanzen oder multipler Substanzgebrauch, Diagnose nach ICD-10. Quelle: GBE-Bund, Statistisches Bundesamt, Statistik der Leistungen zur Rehabilitation, Deutsche Rentenversicherung Bund,
eigene Darstellung IFT

Insgesamt sind bei den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation mit suchtbezogener Diagnose die Fallzahlen relativ stabil geblieben (etwa 38 Fälle je 100.000 Einwohner im Jahr 2008 und 40 Fälle je 100.000 Einwohner [altersstandardisiert] im Jahr 2015; Abbildung 8-20). Es waren keine wesentlichen regionalen Unterschiede innerhalb Sachsens auszumachen. In den meisten Landkreisen und Kreisfreien Städten sind die Fallzahlen stationärer Rehabilitation verhältnismäßig konstant geblieben. Ausnahmen stellten die Landkreise Mittelsachsen, Zwickau und Meißen dar, in denen Anstiege zu verzeichnen waren. In den Kreisfreien Städten Chemnitz und Leipzig und den Landkreisen Bautzen und Lepizig hingegen war eine leichte Abnahme zu beobachten. Dabei hat in allen Regionen die Anzahl von Rehabilitationsfällen aufgrund der Diagnose Alkohol abgenommen (Abbildung 8-21) und aufgrund der Diagnose Stimulanzien zugenommen (Abbildung 8-22).

Die Fallzahlentwicklung spiegelt die Entwicklung der Bettenzahlen in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Sachsen für die Fachabteilung Sucht nur bedingt wider.231 Diese stieg von 400 im Jahr 2007 bis auf 501 im Jahr 2012. Nach einem Rückgang auf 347 Betten im Jahr 2013 ist die Anzahl bis zum Jahr 2015 wieder auf 389 Betten, und damit fast bis zum Ausgangswert, gestiegen.

Abbildung 8-20: Fallzahlen stationärer Rehabilitation mit suchtbezogener Diagnose (F10-F19) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Patientenwohnort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

Die Abbildung zeigt die im Text beschriebenen Entwicklungen.

n=Absolutzahl; Diagnosen nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund, Statistisches Bundesamt, Statistik der Leistungen zur Rehabilitation, Deutsche Rentenversicherung Bund,
eigene Darstellung IFT

Abbildung 8-21: Fallzahlen stationärer Rehabilitation mit der Diagnose Alkohol (F10) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Patientenwohnort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

Die Fallzahlen für die Diagnose Alkohol haben leicht abgenommen von etwas über 30 pro 100.000 Einwohner auf um die 25 im Jahr 2015. Auch in den Landkreisen haben diese abgenommen. In Leipzig sind die Fallzahlen bis 2012 auf fast 50 angestiegen, bis 2015 aber auf etwas unter 30 abgesunken.

n=Absolutzahl; Diagnose nach ICD-10.
Quelle: GBE-Bund, Statistisches Bundesamt, Statistik der Leistungen zur Rehabilitation, Deutsche Rentenversicherung Bund,
eigene Darstellung IFT.

Abbildung 8-22: Fallzahlen stationärer Rehabilitation mit der Diagnose Stimulanzien (F15) je 100.000 Einwohner (altersstandardisiert), Patientenwohnort Sachsen sowie Landkreise und Kreisfreie Städte, 2008, 2012 und 2015

Für Stimulanzien zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen in ganz Sachsen. Dies zeigt sich deutlich in Zwickau, wo die Zahl von 0 auf über 10 Fälle im Jahr 2015 angestiegen ist. Auch Nordsachsen hatte bis 2012 unter 1 Fall pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen, bis 2015 ist die Zahl auf über 5 angestiegen.

n=Absolutzahl; n=0 heißt, dass es keine Fälle gab, Diagnosen nach ICD-10
Quelle: GBE-Bund, Statistisches Bundesamt, Statistik der Leistungen zur Rehabilitation, Deutsche Rentenversicherung Bund,
eigene Darstellung IFT

 

Fußnoten

230 http://www.krankenhausregister-sachsen.de/de/suche/Regional.html (Abruf am 25.04.2018).

231 Statistik der Grunddaten der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen.

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