Erwerbstätigkeit, Einkommen und Armutsgefährdung in Sachsen

Wie viele Menschen in welchen Lebenslagen in Sachsen sind erwerbstätig und in welchen Umfängen arbeiten sie? Wie hoch sind die Einkommen, die sie erzielen? Wie sind Einkommen und Vermögen in Sachsen verteilt und wie hat sich die Armutsgefährdung entwickelt?

Das folgende Kapitel fokussiert diese Fragen. Dabei können für Sachsen zahlreiche positive Entwicklungen berichtet werden. Erwerbstätigkeit und Löhne sind in den vergangenen Jahren gestiegen, die Armutsgefährdung ist gesunken. Was für den Durchschnitt gilt, gilt jedoch nicht für alle und nicht überall: Die Datenanalysen zeigen deutliche Unterschiede zwischen Geschlechtern, Lebensformen sowie Landkreisen und Kreisfreien Städten.

Zusammenfassung

Die Erwerbstätigkeit in Sachsen hat zwischen 2005 und 2015 deutlich zugenommen. Die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und in Sachsen hat hierzu beigetragen. Die Alterung der Gesellschaft und die Verknappung des Arbeitskräftepotenzials zeigt sich auch in einer deutlichen Zunahme der älteren Beschäftigten.
Der Beschäftigungszuwachs bei Frauen erfolgte in starkem Maße durch Teilzeittätigkeit. 2015 war nahezu jede zweite Beschäftigte in Teilzeit tätig. 2005 war es noch jede dritte Beschäftigte.
Die Arbeitslosenquote in Sachsen ist von rund 18 Prozent 2005 auf unter 8 Prozent 2015 gesunken. Nur im Landkreis Görlitz lag die Arbeitslosenquote 2015 mit 11,5 Prozent im zweistelligen Bereich.
Das Erwerbseinkommen, dargestellt durch den Tageslohn, ist von 2005 auf 2014 für vollzeitbeschäftigte Männer (nominal) um 20 Prozent und für Frauen um 24 Prozent kräftig gestiegen. Allerdings ist der Tageslohn für Teilzeitbeschäftigte während dieses Zeitraumes kaum gestiegen. Durch die höhere Teilzeittätigkeit von Frauen hat das Erwerbseinkommen von Frauen schwächer zugenommen als das von Männern.
Insgesamt fiel der Einkommenszuwachs in Haushalten mit Kindern etwas stärker aus als in Haushalten ohne Kinder. Allerdings partizipierten die Alleinerziehenden unterdurchschnittlich am Einkommensanstieg der Haushalte mit Kindern. Zugleich aber stieg der Anteil der erwerbstätigen Alleinerziehenden deutlich von 62 Prozent auf 73 Prozent zwischen 2005 und 2015 an.
Die Einkommensungleichheit ist in Sachsen in den letzten Jahren kaum gestiegen. Dagegen hat die Vermögensungleichheit wie auch die Zahl der Vermögenslosen deutlich zugenommen.
Das Armutsrisiko hat in Sachsen zwischen 2005 und 2015 abgenommen. Während vor allem Familien mit Kindern 2015 seltener von Armut bedroht waren, ist das Armutsrisiko von Alleinerziehenden von 2005 auf 2015 aber nicht gesunken.

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