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Prävention und Gesundheitsförderung im mittleren Erwachsenenalter

Neben der Bedeutung von Gesundheit für den Einzelnen ist die Gesundheit von Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter auch von besonderer gesellschaftlicher Relevanz. Mögliche Folgen von Krankheiten in Sachsen in Zusammenhang mit der Arbeitsunfähigkeit und deren Häufigkeit wurden bereits beschrieben. Auch im Erwachsenenalter haben präventive Maßnahmen eine hohe Bedeutung. Einerseits ist das Erwachsenenalter die längste Lebensperiode, anderseits wirken in dieser Phase sehr entscheidende Faktoren auf die Gesundheit ein (zum Beispiel Arbeitsbedingungen). Nicht zu vernachlässigen, ist auch die Vorbildfunktion von Erwachsenen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (Hurrelmann et al., 2004). Eine Investition in Prävention und Gesundheitsförderung von Erwachsenen ist folglich häufig auch eine Investition in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Nach Abschluss der Schule unterscheiden sich die Lebensverläufe von Menschen zunehmend und ihre Erreichbarkeit über Institutionen nimmt ab. Während die eigene Gesundheit im frühen Erwachsenenalter in der Regel noch eine untergeordnete Rolle spielt, rücken später zunehmende gesundheitliche Probleme und erste Anzeichen des Alterns das Thema Gesundheit häufig ins Bewusstsein. Bestimmte Phasen sind dabei von hoher Vulnerabilität geprägt, erhöhen aber auch die Offenheit für Gesundheitsthemen und die Motivation zu Veränderungen. Dazu gehören Übergangsphasen wie der Berufseinstieg, Familiengründung, berufliche Karriereschritte und der Eintritt in den Ruhestand. Krisen und bedeutende Ereignisse wie ernste Erkrankungen, Geburten oder der Verlust nahestehender Menschen gehören ebenfalls dazu.

Auch für Erwachsene besteht die Möglichkeit regelmäßige ärztliche Untersuchungen zur Früherkennung von Erkrankungen in Anspruch zu nehmen. Gesetzlich ist dies für GKV-Versicherte verankert. Der sogenannte »Check-up« kann ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre erfolgen. Die Untersuchung dient insbesondere der Früherkennung von Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes. Bestandteil dieser Untersuchungen sind die Erfassung des Risikoprofils (zum Beispiel Rauchverhalten, Übergewicht), eine körperliche Untersuchung sowie Laboruntersuchungen. In einer abschließenden Beratung werden anhand der Ergebnisse die möglichen Auswirkungen auf die weitere Lebensgestaltung und gegebenenfalls notwendige Behandlungen besprochen. Die Inanspruchnahme dieser Untersuchungen ist in Deutschland insgesamt eher gering. Rund 26 Prozent der gesetzlich versicherten Frauen149 und 23 Prozent der Männer150 ab 35 Jahren ließen diesen »Check-up« im Jahr 2016 durchführen. Die Teilnahme stieg mit dem Alter leicht an. Des Weiteren besteht für GKV-Versicherte ein Anspruch auf regelmäßige krebsspezifische Früherkennungsuntersuchungen ab verschiedenen Altersstufen (Gemeinsamer Bundesausschuss, 2016). Während über 80 Prozent der Bevölkerung die Angebote der Krankenkassen zur Krebsfrüherkennung kennen, nutzen 67 Prozent der Frauen (ab 20 Jahren) und 40 Prozent der Männer (ab 35 Jahren) dieses Angebot.151 Die geringere Teilnahme von Männern an präventiven Maßnahmen ist ein bekanntes Phänomen, auf das im Kapitel Männerspezifische Prävention und Gesundheitsförderung eingegangen wird.

Weitere individuelle Angebote für Erwachsene bestehen in Form von Gesundheitskursen verschiedenster Anbieter, deren Kosten teilweise von der GKV erstattet werden. Hierbei zählen die Volkshochschulen als Bildungsorte für Erwachsene zu den größten Anbietern von Gesundheitskursen.152

Als geeignetes Setting für Prävention und Gesundheitsförderung bei Erwachsenen hat sich vor allem der Arbeitsplatz erwiesen (Rosenbrock und Hartung, 2015). Dort halten sich Erwachsene einen großen Anteil ihrer Lebenszeit auf und sind gleichzeitig häufig besonderen Belastungen ausgesetzt. Familien werden dagegen bisher in der Praxis wenig als Setting für Interventionen genutzt, vermutlich weil eine geringe Akzeptanz dafür besteht, professionellen, aber fremden Personen derartige Eingriffe in die Privatsphäre zu ermöglichen (Hurrelmann et al., 2004). Besonders erschwert ist die Erreichbarkeit von Erwerbslosen, die gleichzeitig besonderen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sind. Deshalb wird im Folgenden auf die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und die Thematik der Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen gesondert eingegangen.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Als BGF werden systemische Interventionen in privaten und öffentlichen Betrieben bezeichnet, durch die gesundheitsrelevante Belastungen gesenkt und Ressourcen vermehrt werden sollen (RKI, 2014). Dabei werden gesundheitsbezogene betriebliche Handlungsfelder analysiert (zum Beispiel Krankenstände, Fluktuation, Fehlzeiten, Unfallverhütung, Betriebsklima), um auf dieser Basis, unter Partizipation der Mitarbeiter, Veränderungen im Unternehmen zu bewirken. Ziele sind die Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen, die Förderung einer aktiven Mitarbeiterbeteiligung sowie die Stärkung persönlicher Kompetenzen.

Eine gelungene BGF führt zu höherer Arbeitszufriedenheit, besserer Produktivität, größerer Offenheit gegenüber Innovationen und auch langfristig zu weniger krankheitsbedingter Abwesenheit. Sowohl die Mitarbeiter als auch die Betriebe profitieren demnach von BGF. Trotzdem wird die Verbreitung in Unternehmen innerhalb Deutschlands als eher gering bewertet. Als Ursachen dafür werden die fehlende Offenheit und der mangelnde Konsens zwischen den betrieblichen Akteuren, Verantwortlichen und Entscheidungsträgern innerhalb der Unternehmen vermutet (Rosenbrock und Hartung, 2015).

Bisher sind in der BGF hauptsächlich verhaltenspräventive Ansätze verbreitet. Beispielsweise wird der Betrieb auch als Setting genutzt, um Erwachsene zur Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen oder Impfungen aufzufordern. Verhältnispräventive Ansätze sind sehr viel aufwändiger und beinhalten sehr viel weitergehende Veränderungen innerhalb des Unternehmens, weshalb sie deutlich weniger verbreitet sind.

Die gesetzlichen Krankenkassen entwickeln und verbreiten BGF-Projekte seit dem Jahr 1989 im Rahmen ihres gesetzlichen Präventionsauftrages (§ 20 SGB V). Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurde die BGF im Jahr 2007 zu einer Pflichtleistung aufgewertet (RKI, 2014). Neben dem GKV unterstützen auch die Unfall- und Rentenversicherung Betriebe, beispielsweise im Rahmen der Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen. Im Leitfaden Prävention sind die folgenden primären Handlungsfelder der BGF festgelegt: arbeitsbedingte körperliche Belastungen, Betriebsverpflegung, psychosoziale Belastungen (Stress) und Suchtmittelkonsum (GKV-SV, 2017). Für die Koordination der Angebote der Krankenkassen besteht in Sachsen eine Onlineplattform, über die sich Betriebe informieren und Kontakt aufnehmen können.153

In Sachsen wurde außerdem Anfang 2017 eine Arbeitsgruppe für BGF eingerichtet, die vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) geleitet wird. In der Arbeitsgruppe sind sowohl einige Krankenkassen als auch die Deutsche Rentenversicherung Bund und die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft vertreten. Ein Ziel ist die enge Verbindung von Akteuren von BGF, Arbeitsschutz und Teilhabe am Arbeitsleben. Die in Sachsen definierten relevanten Handlungsfelder für die Lebenswelt »Betrieb« wurden deutlich umfangreicher gefasst als im Leitfaden Prävention der GKV. Diese sind

  • Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes zur Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen und Unfällen,
  • Bewegung (Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich),
  • psychische Gesundheit,
  • Förderung und Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit,
  • Impfschutz,
  • Ernährung und Verpflegung (Fokus auf Diabetesprävention sowie Prävention von Übergewicht und Adipositas),
  • Lebenskompetenz sowie
  • Suchtprävention und Reduzierung des Genussmittelkonsums.

Durch die Vernetzung der relevanten Akteure und ein gemeinsames Verständnis sollen die Betriebe bestmöglich beraten werden. Des Weiteren wurden in der Arbeitsgruppe Lücken und Bedarfe bei der BGF insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erarbeitet. Die Auswertungen sollen in die strategische Planung von Prävention und Gesundheitsförderung in Sachsen einfließen.154

BGF wird nicht ausschließlich isoliert in einzelnen Betrieben umgesetzt. Als Beispiel für ein unternehmensübergreifendes Projekt soll »Förderung von Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten in den Handelsunternehmen des Freistaates Sachsen – Gesunde Arbeit Sächsischer Handel (GASH)« an dieser Stelle erwähnt werden.155 Die Durchführung des Projektes erfolgt durch das Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit (KGA). Die Maßnahmen in diesem Projekt dienen dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Mitarbeitern aus der Branche Handel und Warendistribution in Sachsen. In den Jahren 2013 bis 2016 wurden im Rahmen dieses Projektes in 21 sächsischen Handelsunternehmen unternehmensspezifische Maßnahmen der BGF durchgeführt. In der Evaluation konnten sowohl fördernde (zum Beispiel gesetzliche Vorschriften als Grund, das Thema anzugehen) als auch hemmende Faktoren (beispielsweise fehlendes Wissen und Qualifikation sowie mangelndes Problembewusstsein der Akteure) für die Implementierung von BGF in Betrieben identifiziert werden. Außerdem wurde ein Screening-Instrument zur Erfassung psychischer Belastungen im Handel (mit Fokus auf interaktive Arbeitstätigkeiten) sowie eine Handlungshilfe für Betriebe entwickelt (Kompetenzzentrum für Gesunde Arbeit GmbH, 2016).

Ein Verbundprojekt der Technischen Universität Dresden im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit ist ALBAf (Arbeitslebenslanges Lernen und mitarbeiterorientierte Förderung der Arbeitsfähigkeit), das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. Ziel des Projektes ist die Weitergabe von Wissen zu gesundheits- und lernförderlicher sowie zur alterns- und altersgerechter Arbeitsgestaltung an Betrieben. Die Entwicklung und Vermittlung findet in partizipativen Workshops mit digitaler Lernunterstützung statt.156 Auch dieses Projekt richtet sich vorwiegend an KMU.

Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen

In Deutschland und international belegen zahlreiche Studien, dass erwerbslose Menschen einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen als Erwerbstätige. Erwerbslose Männer und Frauen haben eine erhöhte Sterblichkeit sowie mehr körperliche und insbesondere psychische Erkrankungen. Sie weisen außerdem häufiger gesundheitlich riskante Verhaltensweisen auf (zum Beispiel Rauchen, geringe körperliche Aktivität) und nehmen weniger Präventionsangebote wie Krebsvorsorgeuntersuchungen, zahnärztliche Vorsorge oder den Gesundheits-Check-up in Anspruch. Gleichzeitig suchen sie häufiger wegen gesundheitlicher Probleme einen Arzt auf und insbesondere erwerbslose Männer werden häufiger stationär in Krankenhäusern aufgenommen (Kroll et al., 2016; Herbig et al., 2013; Berth et al., 2011). Männer sind fast durchgehend stärker von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Erwerbslosigkeit betroffen (siehe dazu »Suizid« im Kapitel Psychische Störungen und Suizid und Kapitel Gesundheit von Männern). Dies zeigt sich zum Beispiel in der subjektiven Gesundheit. Männer mit Arbeitslosigkeitserfahrungen von mehr als 12 Monaten fühlen sich bereits im Alter von 42 Jahren durchschnittlich nur so gesund wie Männer ohne entsprechende Erfahrungen im Alter von 65 Jahren. Auch hier sind die Differenzen bei Frauen geringer. Es wird diskutiert, dass Frauen über ihre Rolle innerhalb der Familie mehr Ressourcen beziehungsweise Kompensationsmöglichkeiten haben (Kroll et al., 2016).

Erwerbslosigkeit und Gesundheit stehen in wechselseitigem Zusammenhang. Krankheit geht einerseits mit einem höheren Risiko des Arbeitsplatzverlustes und geringeren Raten an Wiederbeschäftigung einher (Selektionsthese), andererseits haben die Belastungen durch den Arbeitsplatzverlust negative Folgen für die Gesundheit (Verursachungsthese). Laut Studien haben jedoch die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf die Gesundheit im Vergleich das größere Gewicht (Günther et al., 2017; Mackenbach, 2006; Paul und Moser, 2009; Paul et al., 2006).

Untersuchungen zeigen, dass die negativen Konsequenzen für die Gesundheit mit der Dauer der Arbeitslosigkeit zunehmen (Kroll et al., 2016). Diese Tatsache wurde auch im Rahmen der Sächsischen Längsschnittstudie belegt (Berth et al., 2011). Im Rahmen dieser Studie wurden junge Ostdeutsche seit dem Jahr 1987 in regelmäßigen Wellen zu ihren Erfahrungen mit dem Wandel nach der Wiedervereinigung befragt. Bis zum Jahr 2007 hatten 71 Prozent der befragten die Grunderfahrung der Arbeitslosigkeit gemacht, 40 Prozent waren bereits mehrfach arbeitslos. Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit sank die Zukunftszuversicht bei den jungen Erwachsenen, die Angst vor einer persönlichen Notlage stieg stark an und die Zahl der gewünschten Kinder nahm signifikant ab. Nicht nur die persönlichen Erfahrungen von Arbeitslosigkeit spielen eine Rolle, sondern auch die indirekten Erfahrungen von Partnern, Eltern, Geschwistern oder Freunden. Ein unsicherer Arbeitsplatz ist nach dieser Studie mit den psychischen Auswirkungen von erfahrener Arbeitslosigkeit gleichzusetzen.157

Prävention und Gesundheitsförderung müssen sowohl bei den Folgen als auch an den Ursachen von Arbeitslosigkeit ansetzen. Erwerbslose sind eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf. Ihre Zahl ist jedoch seit 2005 stark zurückgegangen (siehe Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit). Als Risikogruppen wurden Langzeitarbeitslose, junge Erwerbslose, Menschen mit Migrationshintergrund, alleinerziehende Erwerbslose und Erwerbslose mit Erkrankungen identifiziert. Erwerbslosigkeit geht für die meisten mit einer Kombination von Unsicherheit, ausbleibender Anerkennung, Verlust von Qualifikation und mangelnder Gelegenheit zur Anwendung und Entwicklung ihrer Fähigkeiten einher. Stress, Angst und ein vermindertes Selbstwertgefühl sind häufig die Folge.

Hauptbestandteil von Interventionen für Erwerbslose sind Bildung und Qualifizierung. Bei jungen Erwerbslosen ist auch die Werteerziehung von hoher Bedeutung. Des Weiteren besteht Bedarf an Unterstützung bei selbst organisiertem Handeln und der Übernahme von Verantwortung. Kostengünstige Sportangebote, Unterstützung einer gesunden Ernährung und bei der Strukturierung des Alltages sind ebenso wichtig. Die Bekämpfung von Stigmatisierung und mehr gesellschaftliche Akzeptanz von diskontinuierlichen Erwerbsverläufen kann helfen, den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern.158

Der Betrieb als Hauptsetting für Prävention und Gesundheitsförderung fällt für Erwerbslose weg. An der TU Dresden wurde daher seit 2001 das Programm zur Gesundheitsförderung »Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit« (AktivA) entwickelt. Mit gezieltem Training in den Bereichen Planung von Aktivitäten, konstruktives Denken, soziale Kompetenz und soziale Unterstützung sowie systematisches Problemlösen werden Gesundheit und Aktivität der Teilnehmer und damit die Voraussetzungen für den Wiedereinstieg in eine berufliche Tätigkeit verbessert.159 Die Teilnehmer werden über die Jobcenter oder allgemeine Informationskanäle rekrutiert. Nach einem Trainingszeitraum von zwei bis vier Wochen hatten die Teilnehmer in der Evaluation bedeutend weniger psychische und körperliche Beschwerden als Langzeitarbeitslose in einer Kontrollgruppe ohne diese Intervention. Um die Effekte des Trainings aufrecht zu erhalten, wird die Verknüpfung mit strukturellen Interventionen, wie regelmäßigen Vergünstigungen bei sportlichen oder kulturellen Angeboten empfohlen (Rothländer et al., 2012). Das Training wird mittlerweile bundesweit angeboten.

Eine weitere wirksame Intervention, die in Sachsen entwickelt wurde und mittlerweile auch in anderen Bundesländern angewendet wird, ist das »Psychosoziale Coaching«. Dieses richtet sich an Langzeitarbeitslose über 50 Jahre. Seit 2011 nahmen im Rahmen eines Modellprojektes der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Leipziger Jobcenter und der Stiftung Deutsche Depressionshilfe über 1.000 Langzeitarbeitslose teil. Ziel dieser Maßnahme ist es, psychische Erkrankungen bei älteren Langzeitarbeitslosen zu erkennen und den Betroffenen die richtigen Hilfen zu vermitteln. Etwa ein Drittel der Teilnehmer ging laut einer Wirkungsanalyse anschließend wieder einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach.160

Trotz bereits bestehender Angebote stellten Experten und Fachkräfte bei einer sächsischen Regionalkonferenz 2015 zum Thema Gesundheitsförderung bei Erwerbslosigkeit fest, dass der Bedarf an Strukturen und Inhalten nach wie vor groß ist. Unter anderem wurde dort eine stärkere Kooperation mit den Regionalen Arbeitsgemeinschaften für Gesundheitsförderung (RAGs) gewünscht sowie eine bessere Vernetzung der mit Erwerbslosigkeit beschäftigten Akteure.161

 

Fußnoten

149 http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/WS0100/_XWD_FORMPROC?TARGET=&PAGE=_XWD_226&-OPINDEX=9&HANDLER=_XWD_CUBE.SETPGS&DATACUBE=_XWD_254&D.000=3738&D.003=43 (Abruf am 18.07.2018).

150 http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/WS0100/_XWD_FORMPROC?TARGET=&PAGE=_XWD_226&-OPINDEX=8&HANDLER=XS_ROTATE_ADVANCED&DATACUBE=_XWD_254&D.000=PAGE&D.002=DOWN&D.003=PAGE&D.100=ACROSS (Abruf am 18.07.2018).

151 https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Krebsgeschehen_download.pdf?_-blob=publicationFile (Abruf am 18.07.2018).

152 www.die-bonn.de/doks/2013-volkshochschule-statistik-01.pdf (Abruf am 13.04.2018).

153 https://www.bgf-koordinierungsstelle.de/sachsen/wir-fuer-sie/ (Abruf am 13.04.2018).

154 http://www.arbeitsschutz.sachsen.de/3928.htm (Abruf am 13.04.2018).

155 http://www.gesunde-arbeit.de/index.php?cat=Projekte&page=Gesunde%20Arbeit%20S%C3%A4chsischer%20Handel (Abruf am 13.04.2018).

156 https://albaf.psych.tu-dresden.de/ueber-albaf/ (Abruf am 13.04.2018).

157 http://www.wiedervereinigung.de/sls/pageID_3301889.html (Abruf am 18.04.2018).

158 http://www.gesunde-arbeitsfoerderung.de/fileadmin/user_upload/MAIN-dateien/Arbeitsfoerderung_Brandenburg/Dokumente_und_Materialien/Arbeitslosigkeit_2011_Erwerbslosigkeit_Bergmann_01.pdf (Abruf am 18.04.2018).

159 http://aktiva.wissensimpuls.de/erwerbslosigkeit-und-gesundheit.html (Abruf am 18.04.2018).

160 http://www.uni-leipzig.de/service/kommunikation/medienredaktion/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=6481 (Abruf am 18.04.2018).

161 https://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/pdf.php?id=2ed32da030385a9a6f18eff143cbe2d8 (Abruf am 18.04.2018).

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