Pflege
Das Kapitel Pflege umfasst die Darstellung der Situation der Pflegebedürftigen in Sachsen. Gezeigt wird sowohl die Entwicklung seit dem Jahr 2005 bis zum Jahr 2015 als auch die zu erwartende Entwicklung bis zum Jahr 2030 auf der Basis ausgewählter Indikatoren und der 6. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen.
Grundsätzlich werden im Rahmen dieses Kapitels die Entwicklungen innerhalb des Freistaates Sachsen (Landesebene beziehungsweise Ebene der Kreisfreien Städte und Landkreise) dargestellt, teilweise auch im Vergleich zur bundesweiten Entwicklung (Deutschland, alle Bundesländer, neue und alte Bundesländer).
Zentrale Datenquelle dieses Kapitels ist die Pflegestatistik. Die verwendeten Daten wurden überwiegend vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen zur Verfügung gestellt. Zudem wurden ergänzend Daten des Statistischen Bundesamtes und der Gesundheitsberichterstattung des Bundes und der Länder verwendet.
Eine der zentralen Steuerungsgrößen für den Freistaat Sachsen im Kontext der Pflege ist die insbesondere durch die demografische Entwicklung bedingte Zahl der Pflegebedürftigen. Neben den Pflegebedürftigen werden nachfolgend auch Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz sowie Menschen mit einer lebenslangen Behinderung und Pflegebedürftigkeit in den Blick genommen. Zentrale Fragestellung ist dabei, wie sich die Lebenssituation der Pflegebedürftigen innerhalb Sachsens und im Bundesländervergleich darstellt. Differenziert wird hier unter anderem nach Geschlecht, Alter und Pflegestufen der Zielgruppe.
Eine weitere steuerungsrelevante Größe für den Freistaat Sachsen ist die Versorgungssituation der Pflegebedürftigen (siehe Kapitel Versorgungssettings). Betrachtet wird im Folgenden, wie viele Pflegebedürftige in ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen beziehungsweise in Hospizen versorgt werden und welche sonstigen Hilfen (unter anderem niedrigschwellige Betreuungsangebote) diese in Anspruch nehmen. Neben der Versorgungsart spielt hier auch die Art der in Anspruch genommenen Leistung (zum Beispiel Pflegegeld oder Pflegesachleistungen) eine wichtige Rolle. In diesem Kontext werden im Rahmen einer Wirkungsanalyse zum einen der Einfluss unterschiedlicher demografischer Faktoren auf die Wahl der Leistungsart untersucht sowie zum anderen der Einfluss der Auslastungsquote der stationären Pflegeeinrichtungen auf die Inanspruchnahme von Kombinationsleistungen. Grundsätzlich stehen auch im Kontext der Versorgungssettings sachsenspezifische und bundesweite Unterschiede im Fokus, wobei bei den Pflegeeinrichtungen unter anderem nach verfügbaren Plätzen in Pflegeeinrichtungen differenziert wird. Die Verfügbarkeit sonstiger Hilfen und die hospizliche Versorgung werden ausschließlich für den Freistaat Sachsen auf Ebene der Kreisfreien Städte und Landkreise dargestellt.
Ebenso steuerungsrelevant wie die Zahl und die Versorgung der Pflegebedürftigen ist deren Betreuungssituation in Pflegeeinrichtungen (siehe Kapitel Beschäftigte, Personal). Analysiert werden soll für den Freistaat Sachsen, aber auch bundesweit, wie die Versorgung der Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen personell sichergestellt wird. Auch hier werden regionale Besonderheiten herausgestellt. Die Analyse zielt neben der Untersuchung der Zahl der vorhandenen Pflegekräfte insbesondere auch auf die Pflegefachkraftquote sowie die aktuelle Nachwuchssituation beziehungsweise das Ausbildungsverhalten in den ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen ab. Hierbei wird unter anderem nach dem Beschäftigungsumfang des Pflegepersonals differenziert.
Abschließend wird im Kapitel Armut, Einkommen die Einkommenssituation von Pflegebedürftigen untersucht. Zentrale Fragestellung ist hier, welche Rolle die Armutsgefährdung bei Pflegebedürftigen spielt und ob sich diese Gefährdung regional innerhalb und außerhalb des Freistaates Sachsen unterscheidet. In diesem Zusammenhang wird auch analysiert, wie viele Pflegebedürftige Leistungen der Sozialhilfe (Hilfe zur Pflege gemäß SGB XII) beziehen und wie sich die Anteile der Bezieher innerhalb des Freistaates Sachsen und bundesweit unterscheiden. Im Rahmen einer Wirkungsanalyse wird untersucht, welchen Einfluss die Zahl der stationär versorgten Pflegebedürftigen auf die Nettoausgaben der örtlichen Träger für die Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen hat.
Da die Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen durch die demografische Entwicklung geprägt wird, bestehen im Kapitel Pflege Schnittstellen zum Kapitel Demografie. Die »Regionalisierung« des Alters und damit auch der Pflegebedürftigkeit markieren zudem eine Schnittstelle zum Kapitel Senioren. Die Gruppe der Pflegebedürftigen als Teil der älteren Bevölkerung wird im vorliegenden Sozialbericht ausschließlich im Kapitel Pflege behandelt (siehe entsprechende Verweise im Kapitel Senioren).