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Berufliche Bildung und Berufsabschlüsse

Auch im Bereich der beruflichen Bildung sind Jungen mit Förderbedarfen deutlich überrepräsentiert. Tabelle 9-5 zeigt die Anzahl der Jungen und Mädchen in ausgewählten berufsvorbereitenden Maßnahmen, in integrierter Form sowie an berufsbildenden Förderschulen. Jungen sind in nahezu allen ausgewählten Maßnahmen deutlich häufiger vertreten als Mädchen.

Darüber hinaus wird deutlich, dass für Jungen und Mädchen mit Förderbedarfen, die eine berufsvorbereitende Maßnahme absolvieren, nahezu ausschließlich die Berufsschulen, das Berufsvorbereitungsjahr und die rehaspezifischen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen quantitativ relevant sind.

Tabelle 9‑5: Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in ausgewählten berufsvorbereitenden Einrichtungen und Maßnahmen in Sachsen, nach Geschlecht, Schuljahr 2015/2016
Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf … männlich weiblich Verhältnis männlich/ weiblich
… an Berufsschulen: integriert oder an berufsbildenden Förderschulen 1.753 1.087 1,6
… im Berufsvorbereitungsjahr: integriert oder an berufsbildenden Förderschulen 830 571 1,5
… in rehaspezifischen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen: integriert oder an Förderschulen 541 299 1,8
… integriert an einem beruflichen Gymnasium 21 10 2,1
… an einer Berufsfachschule: integriert oder an einer berufsbildenden
Förderschule
21 29 0,7
… an einer Fachoberschule: integriert oder an einer berufsbildenden Förderschule 11 4 2,8

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Statistik der Berufsbildenden Schulen,
eigene Darstellung Prognos AG

Menschen mit Behinderungen verlassen die Schule häufiger ohne oder mit einem niedrigen Schulabschluss als Menschen ohne Behinderungen in Sachsen. Der Anteil der Personen mit Hochschulreife ist unter den Menschen ohne Behinderungen fast doppelt so hoch (Abbildung 9-18). Weitere Auswertungen zeigen, dass der Anteil der Menschen mit Behinderungen mit keiner oder einer niedrigen Schulbildung in der Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen zwischen den Jahren 2005 und 2013 nahezu unverändert geblieben ist.

Abbildung 9-18: Schulabschluss von Personen mit und ohne Behinderungen im Alter von 20 bis 64 Jahren in Sachsen, Anteile in Prozent, 2013

Mit 29 Prozent war 2013 der Anteil der Personen mit Fachholschul/Hochschulreife für Menschen ohne Behinderung fast doppelt so hoch wie für Personen mit Behinderung. Während nur ein geringer Anteil von den 20 bis 64-Jährigen ohne Behinderung keinen Schulabschluss haben, waren es unter den Menschen mit Behinderung 7 Prozent. Der Anteil derer mit Realschulabschluss ist dagegen für beide Gruppen mit 55 Prozent bzw. 57 Prozent ähnlich. Die Zahlen sind für Menschen ohne Behinderung sehr ähnlich.

Anmerkung: Volks-/Hauptschule/8. und 9. Klasse der POS der ehemaligen DDR; Realschule/10. Klasse der POS der ehemaligen DDR.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

Auch im Hinblick auf die beruflichen Abschlüsse zeigen sich Unterschiede zwischen den Menschen mit Behinderungen und den Menschen ohne Behinderungen in Sachsen. 14 Prozent der Menschen mit Behinderungen im Alter von 20 bis 64 Jahren hatten im Jahr 2013 keinen beruflichen Ausbildungsabschluss, unter den Menschen ohne Behinderungen in dieser Altersgruppe waren es 4 Prozent. Menschen mit Behinderungen verfügen seltener als Menschen ohne Behinderungen über einen (Fach-)Hochschulabschluss oder eine Meister-/Techniker-ausbildung beziehungsweise den Abschluss einer Fachschule (Abbildung 9-19).

Abbildung 9-19: Berufsabschluss von Personen mit und ohne Behinderungen im Alter von 20 bis 64 Jahren in Sachsen, Anteile in Prozent, 2013

14 Prozent der Menschen mit Behinderung hatten 2013 keinen Schulabschluss im Vergleich von nur 4 Prozent bei denen ohne Einschränkung. Einen Fachhochschul/Hochschulabschluss hatten nur 9 Prozent der Menschen mit Behinderung. Deutlich mehr Menschen mit Behinderung (64 Prozent) hatten eine Lehrausbildung/Berufsfachschulabschluss. Bei Personen ohne Behinderung machten diese 59 Prozent aus.

Anmerkung: Lehrausbildung, Berufsschule einschließlich Kollegschule, einjährige Schule des Gesundheitswesens, Vorbereitungsdienst für den mittleren Dienst in der öffentlichen Verwaltung; Meister-/Technikerausbildung, Fachschule einschließlich zwei- oder dreijähriger Schule des Gesundheitswesens, Fachakademie und Berufsakademie; Fachhochschul-/Hochschulabschluss einschließlich Ingenieurschulabschluss, Abschluss Verwaltungsfachhochschule. Die Auswertung basiert auf freiwilligen Angaben zum Vorhandensein einer Behinderung. Antwortverweigerungen können dazu führen, dass die tatsächliche Anzahl der Menschen mit Behinderungen von der hier angegebenen Anzahl abweicht.
Fehlende Werte zu 100 Prozent: »Noch in Ausbildung« oder »Keine Angabe«.
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Mikrozensus,
eigene Darstellung Prognos AG

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